An African City – Junge Afrikanerinnen erzählen von sich

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An African City ist eine Beziehungs-Komödie um fünf Afrikanerinnen, die aus den USA nach Afrika zurück gekehrt sind. Alle sind jung, gebildet, reich und suchen nach ihrem Platz in der Gesellschaft Ghanas. Warum sind sie nach Afrika zurück gekehrt? Aus Heimweh. Und weil sie sich in den USA nie zugehörig fühlten. Sie sind Afropolitans, jung, gebildet, mit so einem guten Netzwerk ausgestattet, dass sie jederzeit Afrika wieder verlassen könnten.

Endlich mal nicht mehr Opfer sein

Anders als Carrie Bradshaw und ihre Freundinnen aus Sex and the City kreisen ihre Gedanken nicht nur um den Mr. Right, Karriere und Mode, sondern um Themen die alle jungen Afrikanerinnen beschäftigen: Es geht um gesellschaftliche Tabus, wie Sex und Religion, um Probleme wie Müll und Klimawandel, und natürlich um Männer, Machogehabe und patriarchale Strukturen. Die einzelnen Folgen basieren auf wahren Geschichten, erklärt die Schöpferin Nicole Amarteifio. Sie will zeigen, dass „…Afrika auch Schönheit ist und Intelligenz und Glamour. Dass afrikanische Frauen nicht immer arm und unterdrückt, sondern gebildet, stylish und modern sind.“ Die Serie war erst im Ausland erfolgreich, in Kanada, Frankreich, England, bevor sie das Publikum in Ghana begeisterte. „Es war die Diaspora, die uns feierte. Endlich mal ein anderes Afrikabild, endlich mal sind wir nicht mehr Opfer, haben die Leute geschrieben“ sagt Amarteifio. Die Ghanaerin zeigt ein Afrika, in dem Hochhäuser gebaut, internationale Mode entworfen und Kunstausstellungen abgehalten werden. Ein Afrika der Start Ups, der verrückten Ideen und der Suche nach Liebe. Gedreht wurde in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Die erste Staffel der Serie wurde auf Youtube gezeigt. Für die zweite Staffel müssen die Zuschauer zahlen.

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Zur Regisseurin: Die 35jährige Nicole Amarteifio produziert Filme und Serien, die afrikanische Frauen auf ungewohnte Weise zeigen: als Heldinnen stylisher Beziehungs-Comedys. Sie liebt Filme, hat aber das Filmgeschäft nie studiert. Als sie sieben Jahre alt war, wanderte ihre Familie in die USA aus, kehrte jedoch nach einigen Jahren wieder nach Ghana zurück. Nicole blieb im Ausland, sie studierte in den USA und London. Danach betreute sie für die Weltbank den Social-Media Auftritt. Sie sparte eine Menge Geld und kehrte nach Ghana zurück, wo sie mit der Produktion ihrer ersten TV-Serie loslegte. Ihr nächstes Projekt ist ein Spielfilm über ein Brautpaar, das vor der Hochzeit die schlimmsten Tage seines Lebens erlebt. Wir sind gespannt darauf.

Kinotipp: Die Nile Hilton Affaire, freigegeben ab 12 Jahre

Kairo im Jahr 2011: Die ägyptische Hauptstadt ist in der Hand der Reichen und Mächtigen, das Leben ist geprägt von Korruption und Dekadenz, die Revolution steht kurz bevor. Als in der Luxussuite des Hotels Nile Hilton die Leiche einer bekannten Sängerin gefunden wird, soll der Polizist Noredin (Fares Fares) die Ermittlungen übernehmen, der sich seit dem Unfalltod seiner Frau in seiner Arbeit vergraben hat. Noredin stellt schnell fest, dass das, was nach einem Verbrechen aus Leidenschaft aussieht, in Wahrheit eine Straftat ist, in die die Elite des Landes involviert zu sein scheint.

Ein empfehlenswerter Film darüber, warum der Arabische Frühling gescheitert ist, und warum er noch nicht vorbei ist.