Ile Gorée – einer der traurigsten Orte der Welt

Die Insel Ile de Gorée liegt vor Dakar, der Hauptstadt von Senegal. Sie war vor zweihundert Jahren Sammelstelle für Gefangene, die nach Südamerika und Europa gebracht und dort verkauft wurden. Als Sklaven erwartete sie ein grausames Schicksal von Unfreiheit, Zwangsarbeit und Erniedrigung.

Maison des Esclaves – das Haus der Sklaven

Heute gibt es auf Gorée ein steinernes Symbol für die Tragödie, bei der Millionen Afrikaner verschleppt wurden und umkamen. In den Verliessen brachte man die Sklaven unter. Oben wohnten die Bewacher und Sklavenhalter. Das Haus der Sklaven mit seiner terrakottafarbenen Freitreppe ist ein Mahnmal dafür, dass niemals wieder in der Geschichte gegen die Grundsätze der Menschlichkeit verstoßen werden darf. In dem Gebäude gibt es einen langen, finsteren Gang, an dessen Ende sich die „Tür ohne Wiederkehr“ befindet.

Sklaverei – ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

In dem Moment, in dem die Sklaven aus den finsteren, fensterlosen Verließen zu den Schiffen gebracht wurden, bot sich ihnen der Blick in eine unendliche Weite. Dann wurden sie in finstere Schiffsbäuche getrieben, wo sie viele Wochen angekettet in ihrem eigenen Unrat dahinvegetierten. Viele starben auf der Überfahrt vor Heimweh, vor Krankheit und Entkräftung. Die Heimat zu verlassen war für die Gefangenen so schlimm wie der Tod. Sie wußten, dass sie nie mehr zurückkehren würden.

Sammelstellen wie die Insel Gorée gab es viele an der Westküste von Afrika, an der Küste von Guinea, an der Elfenbeinküste, der Goldküste oder der Sklavenküste. Viele sind zerstört worden oder in Vergessenheit geraten. Doch Gorée und das Haus der Sklaven blieben erhalten.