My Story

Autobiographie von Miriam Makeba. (Südafrika). 1995

Miriam Makeba, 1932 nahe Johannesburg mitten in der Hochphase der Apartheid geboren, war die international bekannteste Sängerin aus dem südlichen Afrika.
Miriam “Zenzi” Makeba war 18 Tage alt, als sie mit ihrer Mutter ins Gefängnis kam. Man hatte Mma Makeba zur Last gelegt, illegal selbstgebrautes Bier zu verkaufen. Die Haft dauerte ein halbes Jahr. Schwer zu sagen, ob diese Zeit Miriam mehr geprägt hat als die Erfahrung, Kind einer Mutter zu sein, die weder den Normen der schwarzen noch der weissen Bevölkerung Südafrikas entsprach. Die traditionellen afrikanischen Lieder lernte Zenzi in der Familie, Jazz hörte sie im Radio. Mit 17 heiratete sie und gebar eine Tochter, Bongi. Miriams Mann erwies sich bald als gewalttätiger Rabauke. Miriam verließ ihn kurzentschlossen. Sie hielt sich mit Putzjobs über Wasser, während sie an ihrer Karriere als Sängerin arbeitete. Sie trat bei Hochzeiten und ähnlichen Anlässen auf. Sie war gut und wurde schnell bekannt. Sie tourte durch das südliche Afrika. Mit der Hauptrolle in dem Anti-Apartheid-Film Come Back, Africa betrat sie die internationale Bühne. Der amerikanische Produzent von Come Back verschaffte ihr Auftritte in den USA. Harry Belafonte wurde ihr Mentor.
Miriam Makeba engagierte sich in der Anti-Apartheid Bewegung. Als ihre Mutter 1960 starb, verbot die weiße Regierung  Miriam Makeba, zum Begräbnis nach Südafrika zurückzukehren. Miriam Makeba widmete sich umso intensiver ihrer Karriere. Sie nahm ihre größten Hits auf “The Click Song,” ein xhosanisches Hochzeitslied und “Wimoweh,” ein Lied von der Löwenjagd der Zulu. Makeba experimentierte auch mit Jazz und europäischer Volksmusik. In den USA war sie politisch aktiv. Als sie 1968 den schwarzen Aktivisten Stokely Carmichael heiratete, wurde sie auch in den USA verfemt. Sie zog mit Stokely Carmichael nach Guinea und unternahm von dort aus Tourneen nach Europa, Südamerika und Afrika. Höhepunkt war das Album A Promise, das 1975 erschien. Bis 1988 waren ihre Songs in Südafrika verboten. Auf den Straßen war jedoch zu spüren, dass das Regime bröckelte. Makeba sagte vor der UNO über den Apartheids-Terror aus. 1986 erhielt sie den Dag-Hammerskjold-Friedenspreis.  Sie nahm zwei weitere Soloalben auf, schrieb ihre Autobiograohie My Story.
Nach 30 Jahren Exil konnte Miriam Makeba 1991 nach Südafrika zurückkehren. Das war zwei Jahre, nachdem Nelson Mandela aus der jahrzehntelangen Haft entlassen worden war. In dieser politischen  Aufbruchsstimmung gab sie ihr erstes Konzert, das ein Riesenerfolg  wurde. Makeba gründete das Makeba-Rehabilitationszentrum für Mädchen und engagierte sich im Kampf gegen AIDS-HIV. Sie starb 2008 fern ihrer Heimat in Castel Volturno, Italien.