Love Child
von Gcina Mhlophe (Südafrika). Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1996.
„Love Child“ ist eine Reise in das Herz Südafrikas, mit Geschichten und Gedichten der Erzählerin Gcina Mhlophe.
In Südafrika sind neben Weißen und Asiaten viele schwarze Völker beheimatet, wie die Zulu, Xhosa oder Malaien. Wir erfahren von Gcina Mhlophe, dass es auch zwischen den schwarzen Völkern Rassendiskriminierung gibt. Das berichtet die Autorin, Tochter eines Zulu und einer Xhosa. Gcina Mhlophe ist Erzählerin und Performerin, sie bietet wie die traditionellen Geschichtenerzähler ihrer Völker lehrreiche Unterhaltung und Show. In ihrer Titelgeschichte »Love Child« verwebt sie ihre eigene Geschichte mit der aller Völker Südafrikas. Sie erzählt von einer Zwangsheirat (»Nokulungas Hochzeit«), mahnt die politisch Verantwortlichen (»Großer Mann, vergiss nicht …«), erinnert an die Unterdrückung durch das Apartheid-Regime (»Meine liebe Madam«) oder beschreibt das Triumphgefühl nach dessen Abschaffung („Das Krokodil“). Ich schreibe Gedichte und singe meine Lieder, um Menschen zueinander zu bringen, sie zu lehren, nach dem Rhythmus der Trommel zu tanzen – nach einem neuen Rhythmus, der sie nicht zum Krieg anstachelt, sondern in ihnen den Wunsch weckt, ihr eigenes Leben neu zu gestalten und sich gegenseitig kennen zu lernen, damit sie zusammen leben können. Gcina Mhlophe, geboren 1968 in Natal/Südafrika, wuchs in zwei afrikanischen Traditionen auf, denn ihr Vater war Zulu, ihre Mutter Xhosa. Für Gcina Mhlophe wurde ihre Herkunft zum Anlass, sich für ein friedliches Zusammenleben in einem neuen Südafrika einzusetzen.
„Am Horizont sehe ich
Zwei Ozeane, die sich begegnen,
Höre den Ruf der Möwen,
Höre das Jubeln der Wellen,
In Erwartung der aufgehenden Sonne.“
Aus dem Gedicht Eine Stimme für die Freiheit von Gcina Mhlophe.
Ab 14 Jahre