Der Tag des Zorns
Jahrestage sind wichtig, denn sie erinnern uns an Ereignisse, die die Welt verändert haben oder an Dinge, die wir noch tun müssen, um die Welt zu verbessern. So ein besonderer Jahrestag ist der 25. Januar, der Tag des Zorns.
Der Arabische Frühling hat Nordafrika verändert
Am Tag des Zorns wird der Protestbewegung in den nordafrikanischen Ländern Tunesien, Libyen und Ägypten gedacht. Diese Länder sind vorwiegend von arabisch sprechenden Menschen bevölkert, deshalb wurde die Bewegung arabischer Frühling genannt. Vor fünf Jahren begann in Tunesien der Aufstand der Bevölkerung gegen die autoritäre Regierung. Der Aufstand führte zum Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali.
Auch in anderen arabischen Ländern protestieren die Menschen gegen die alten Machthaber
Der Zorn der Bevölkerung übertrug sich auf die Nachbarländer. In Ägypten demonstrierten tausende Menschen auf dem Tahrirplatz in Kairo gegen den alten Machthaber. Sie kämpften so entschlossen, dass der langjährige Diktator in wenigen Wochen abtreten musste. Danach wurde Libyen von der Protestbewegung erfasst, auch hier wurde der Diktator Muammar al-Gaddafi zu Fall gebracht. Auf der Karte rechts siehst du, dass nicht nur in Nordafrika sondern auch in arabischen Ländern wie Jemen oder Syrien die Bevölkerung auf die Straßen ging.
Demokratie braucht Zeit
Seither versuchen die Bewohner dieser Länder, eine demokratische Regierung einzuführen. Nicht überall ist es geglückt. In Libyen gewinnt leider der Islamische Staat immer mehr an Einfluss. Doch in Ägypten und Tunesien setzen sich die Kräfte durch, die eine freiheitliche Ordnung errichten wollen. Die Veränderungen gehen zwar sehr langsam vor sich, und manchmal gibt es Rückschläge. Aber die Tunesier zum Beispiel haben ein Parlament geschaffen, in dem alle politischen Kräfte zu Wort kommen.
Schafft es die Jugend in Nordafrika, ihre Welt zu verändern?
Lina Ben Mhenni ,eine junge Tunesierin, schreibt in ihrem Blog atunisiangirl:
„Mit der Entmachtung des Diktators Zine el-Abidine Ben Ali im Januar 2011 war ein Traum für mich wahr geworden. Die fünf Jahre danach sind wie ein Wimpernschlag vergangen – sie waren voller Emotionen, Ereignisse und Veränderungen. Die tunesische Bürgerbewegung ist für mich heute präsenter den je.“ Der arabische Frühling ist ein bedeutender Anfang, wenn man bedenkt, dass in diesen Ländern viele Jahrhunderte entweder fremde Kolonialmächte herrschten oder einheimische Diktatoren das Sagen hatten. Sicher ist, dass sich die Jugend in Nordafrika nicht von neuen Diktatoren beeindrucken lässt. Doch sicher wird es noch viele Tage des Zorns geben. Der Wirtschaft geht es nicht gut, leider sind viele junge Tunesier arbeitslos. Das ist ein Grund, weshalb junge Tunesier ihr Glück in Europa suchen. Hoffen wir, dass die Jugend die Gesellschaft so verändern kann, dass sie in ihrem Land eine Zukunft hat.
Hier geht es zum Blog von Lina Ben Mhenni
Ein Blick zurück auf den Arabischen Frühling in Ägypten 2012
In diesem Film Ägypten Revolution erfährst du, was Jugendliche von den ägyptischen Politikern erwarten
Mehr über Ägypten
Mehr über Tunesien
Mehr über Libyen
Safer Internet Day am 9. Februar
Zum Safer Internet Day kannst du dich bei www.fragFINN.de in einem Quiz über Sicherheit im Internet schlau machen. Dabei erfährst du vieles über Datenschutz, Urheberrecht, Communities oder Recherche im Internet. Mitmachen: fragFINN soll barrierefrei werden und ist in der Finalistenphase von Google Impact Challenge. Hier kannst du deine Stimme für fragFinn abgeben.
https://goo.gl/j9r7A5. Was barrierefrei ist, erklärt dir die clevere Finn.
Tipp Wanderausstellung: Jugendliche in Douala, Kamerun, haben Fotos von ihrer Stadt, ihrer Arbeit und ihren Hotspots gemacht. Daraus ist eine Wanderausstellung entstanden: Jugend Gestern-Heute-Morgen. Einige Fotos kannst du unter dem Link www.initative-perspektivwechsel.de ansehen. Die Wanderausstellung kann von Schulen, Vereinen und Jugendzentren ab Juni bei der Initiative-Perspektivwechsel geordert werden.
Filmtipp: Im Februar läuft im Kino die Reisedoku Südafrika von Silke Schranz und Christian Wüstenberg