Kenia

Flagge von Kenia (c) wikicommons

Früher nannte man Kenia wegen seiner landschaftlichen Schönheiten die Perle Afrikas. Es liegt im Osten Afrikas und hat einen langen Küstenstreifen am Indischen Ozean. Kenia ist fast doppelt so gross wie Deutschland hat jedoch mit 39 Millionen Menschen nur halb so viele Einwohner.

Kenia, das Hochland am Indischen Ozean

(c) Uwe Dedering

Kenia auf dem Globus Im Norden Kenias erstreckt sich die Chalbi Wüste. Hier grenzt Kenia an Äthiopien. im Nordosten trennen riesige Sumpfgebiete das Land von Somalia. im Nordwesten befindet sich Sudan, im Westen Uganda. Im Süden liegt Tansania. Der größte Teil Kenias besteht aus Hochland. Während der Regenperioden ist es hier kühl, doch sonst ist es mit 25 Grad sehr warm. Aufgrund dieses günstigen Klimas gedeihen im Hochland Kaffee und Tee.

Die höchsten Berge Afrikas

Elefanten suchen nach Nahrung im Gebiet des Kilimandscharo In Kenia liegen die beiden höchsten Berge Afrikas: der 5 200 Meter hohe Mount Kenya und der Kilimandscharo. Das Land ist benannt nach dem Mount Kenya. Der höchste Berg ist der Kilimandscharo. Er  befindet sich an der Grenze zwischen Kenia und Tansania. Mit seinen 5 895 Metern ist er so hoch, dass er das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt ist. Mitten durch Kenia verläuft der Äquator. Er teilt die Erde in eine Nord- und Südhalbkugel. Mehr über die Landschaften Kenias

Der ostafrikanische Grabenbruch – die Heimat der Massai

Der ostafrikanische Grabenbruch (c) wikitravelDer ostafrikanische Grabenbruch erzählt die Erdgeschichte im Kleinen. Hier stoßen die Erdplatten des Kontinents aufeinander. Über Jahrmillionen haben sie das Gesicht Afrikas geprägt. Die Klippen des Grabenbruches erheben sich über die Ebene von Zentralkenia. In den Ebenen liegen die Wanderwege der Massai, eines alten Nomadenvolkes. Über kaum ein anderes Volk wird mehr berichtet als über dieses ostafrikanische Hirtenvolk. Nomadischen Völker wie die Massai  nennt man die „Guardians of the Soil“, die Wächter der Landschaften. Heute weiß man, dass sie hauptsächlich zum Gleichgewicht  der empfindlichen Ökosysteme beitragen. Mehr über die Massai

Nairobi – die Hauptstadt von Kenia

Nairobi ist die Hauptstadt von Kenia. Man nennt die drei Millionenstadt mitten in der Hochebene des Landes auch „die grüne Stadt an der Sonne„. Die Innenstadt ist geprägt von Hochhäusern, Luxusläden und Universitäten.  An den Rändern der Stadt haben sich riesige Slums entwickelt.

Kenia, Panoramaaufnahme (c) Mkimemia

Um Nairobi siedeln die Kikuyu, das größte Volk Kenias. Niemand weiß genau, ob drei oder fünf Millionen Menschen in der Stadt leben, denn mehr und mehr Menschen aus den ländlichen Gebieten lassen sich in den Slums von Nairobi nieder.In keiner anderen Stadt der Welt ist man den wilden Tieren so nahe wie in Nairobi. Denn an die Stadt grenzt der Nairobi Nationalpark. In dem Park befindet sich ein Waisenhaus für Elefantenbabys. In Kenia wurden Spuren der frühesten Menschen gefunden, die du im Nationalmuseum von Kenia bestaunen kannst.

Auf Safari in Kenia

Auf Safari in Kenia (c) DemoshSafari bedeutet auf Kisuaheli Reisen. In Kenia gibt es riesige Naturparks wie die Serengeti, die Masai Mara, den Tsavo und den Amboseli Nationalpark. Büffel- und Antilopenherden, Zebras und Gnus durchziehen die Hochebenen. Elefanten, Löwen, Hyänen und Giraffen leben in freier Wildbahn. Mit viel Glück sieht man sogar in den Bäumen der Savanne Geparden auf Beute lauern.

Die Geschichte Kenias erzählt über die Anfänge der Menschheit

Das mittelalterliche Mombasa (c) Braunand HogenbergKenia gilt zusammen mit Äthiopien als Wiege der Menschheit. Vor vier Millionen Jahren lebten hier unsere ältesten Vorfahren. 2000 Jahre vor Christus kamen Kuschiten aus Äthiopien in das Land und liessen sich an den Küsten nieder. Schon zur Römerzeit entstanden an Kenias Küste große Handelsposten. 1000 nach Christus eroberten Araber das Küstenbebiet und errichteten Sultanate. Als die Portugiesen im 15. Jahrhundert Afrika umsegelten, entdeckten sie Mombasa, das damals größte Handelszentrum an der Ostküste. Mehr zur Geschichte Kenias

Eine Besonderheit Kenias – Sprechende Gewänder

Kenias Frauen sind in Kangas gehüllt, Wickeltücher, die von bunten Bordüren umsäumt sind wie farbenfrohe Federn. Daher auch ihr Name Kanga, was Perlhuhn bedeutet. Auf dem meist einfarbigen Stoff der Wickeltücher sind Sprüche aufgedruckt. So kann man sehen, ob eine Frau verliebt ist oder welche Partei sie wählt. Auf diese Weise „sprechen“ Frauen in Kenia  mit ihren Freunden, Männern und der Familie. Früher „sprachen“ sie auch mit den englischen Kolonialherren. Auf den Kangas standen aufrührerische Sprüche gegen die britische Kolonialverwaltung.  Die Engländer zensierten die Frauen und verboten zeitweise die Kangas.

Wirtschaft und Handel

Green Belt Bewegung in Kenia (c) USAIDKenia besitzt keine nennenswerten Bodenschätze. Das Land lebt vom Tourismus und vom Export von Kaffee, Tee und Blumen. Tatsächlich ist Kenia der weltgrößte Blumenexporteur. Mehr als die Hälfte der Kenianer lebt von der Landwirtschaft, obwohl nur 20 Prozent der Fläche landwirtschaftlich nutzbar sind. Die einseitige Blumenwirtschaft verbraucht große Mengen an Wasserressourcen und führt zu häufigen Konflikten zwischen Dörfern und landwirtschaftlichen Großbetrieben. Auf der anderen Seite ging von Kenia die größte Bewegung zur Wiederaufforstung aus, das „Green Belt“ Movement. Es wurde initiiert von Wangari Mathai, über deren Leben du hier eine Zusammenfassung findest

Feste in Kenia

Mawlidfestival in Kenia (c) FredDDie meisten Kenianer sind Christen. Deshalb werden ähnliche christliche Feste gefeiert wie bei uns. Absoluter Höhepunkt des Jahres ist Weihnachten. Die Kirchen sind mit bunten Luftballons geschmückt. An die Armen werden Geschenke verteilt. Kenia wurde einst von arabischen Völkern beherrscht. Deshalb werden auch islamische Feste gefeiert wie das Ende des Fastenmonats Ramadan. Der Tag der Unabhängigkeit am 12. Dezember wird mit Umzügen und Gesängen begangen.  Am 1. Juni wird der ehemalige Präsident Jomo Kenyatta gefeiert, der sehr viel zum Dialog zwischen afrikanischen und weißen Siedlern beigetragen hat. Am 12.12. wird die Unabhängigkeit Kenias begangen. Seit 2008 ist auch der 6. November ein kenianischer Feiertag, da Barack Obama an diesem Tag zum ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA gewählt wurde. Obamas Vater stammte aus Kenia, und Barack wuchs bis zu seinem zehnten Lebensjahr bei seiner kenianischen Großmutter auf. Für die Kenianer ist er deshalb wie ein Sohn ihres Volkes, auf den sie sehr stolz sind.

Ausbildung in Kenia

Hochschüler in Upper Hill in Nairobi (c) OrrlingIn Kenia wird viel für die Schuldbildung getan. Die Mehrzahl der Kenianer kann Lesen und Schreiben. Doch eine weiterführende Ausbildung können sich nicht viele Menschen leisten. Die Ausbildung zu einem Handwerksberuf oder technischen Berufen ist teuer, denn sie befindet sich ausschließlich in den Händen von Privatinstituten. Auch in der akademischen Ausbildung sieht es nicht gut aus. Es gibt nur sieben staatliche Universitäten in Kenia, und private Hochschulen sind ebenfalls kostspielig. Mehr über Schulen in Afrika

Kenia heute

Statue von Jomo Kenyatta in Nairobi (c) Jim SlimKenia ist ein modernes und zugleich ein traditionsbewusstes Land. Es pflegt seine afrikanischen Traditionen, dazu gehört, dass der Tierwelt ein großer Raum zugestanden wird. Kultur wird gefördert, jedes Jahr finden in Nairobi ein Film- wie auch ein Musikfestival statt. Im August treten Schüler aus allen Hochschulen des Landes zu einem Musikwettbewerb an.

Kenia ist ein Land im Umbruch

Jugendlicher in Nairobi (c) Daniel JokijoKenia wird demokratisch regiert. Auch wenn Demokratie in Afrika etwas anderes bedeutet als in Europa. Die freie Meinung wird nicht immer geachtet. Und nicht alle Völker Kenias sind an der Regierung beteiligt. Die Massai etwa haben sich erst vor kurzem  einen Platz im kenianischen Parlament erobert. In den Gegensätzen zwischen arm und reich liegt ein großes Konfliktpotential. Vor allem in den Großstädten Nairobi und Mombasa kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Unruhen.