Algerien gegen Rußland
Der Außenseiter Algerien war schon zwei Mal bei einer WM dabei. Die Mannschaft lieferte ein starkes Spiel gegen Russland.
Feuer auf den Rängen, Tempo auf dem Rasen
Rund 7000 algerische Fans feuerten die Fenecs an. Sie erwartete ein spannendes Spiel. Die Wüstenfüchse kämpften leidenschaftlich und mit hoher Einsatzbereitschaft. Sie wollten den Einzug in die K.o. Runde unbedingt schaffen. Doch gleich zu Beginn kassierten die Nordafrikaner ein Tor. Sie benötigten eine gute Viertelstunde um sich von dem Schock zu erholen. Auch die russische Mannschaft wirkte trotz Vorteil nicht ganz auf der Höhe ihrer Möglichkeiten. So konnte die algerische Mannschaft ohne große Anstrengung das 1:1 gegen Russland erzielen mit einem Freistoß von Islam Slimani, dem kopfballstarken Stürmer der Fenecs. Es war der Startschuss für eine packende Schlussphase. Als der Schlusspfiff ertönte, stand es immer noch 1:1. Den Nordafrikanern reicht das Unentschieden für den Einzug ins Achtelfinale.
Algerien im Glück
Dem algerischen Torwart Rais M’Bolhi schossen Tränen in die Augen. Einige seiner Mitspieler schickten Stoßgebete in den Nachthimmel. „Mir fehlen die Worte. Das ist großartig. Wir haben uns nie aufgegeben und immer an uns geglaubt. Wir sind mental stark und ein echtes Team“, sagte der algerische Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb. Mit Blick auf das Duell mit Deutschland meinte er: „Das wird hart. Deutschland ist sehr gut, sehr kompakt. Aber wir wollen gewinnen.“ Die Wüstenfüchse spielen am Montag im Achtelfinale gegen Deutschland. Der beste Mann auf dem Platz: Islam Slimani
Schon gewusst? Viele Spieler bei dieser WM unterhalten sich auf dem Platz hinter vorgehaltener Hand. Schuld sind professionelle Lippenleser, die jeden Fluch, jede Lästerei auf dem Platz live übersetzen. Sie arbeiten für Fernsehanstalten oder Internetunternehmen. Deshalb greift das konspirative Genuschel der Spieler hinter versteckter Hand um sich.
Fußball und der Islam
Feiern die Algerier oder fasten sie? Hätte der Religionsgründer Mohammed doch nur Fußball gespielt! Dann wäre Algerien nicht in so einem Dilemma. Die Nordafrikaner stehen zum ersten Mal im Achtelfinale einer WM. Und nun kommt der Fastenmonat Ramadan den Wüstenfüchsen in die Quere. Islam ist Staatsreligion in Algerien. Wer fastet, kann schon mal ins Gefängnis kommen. Denn Fasten ist eine der fünf obersten Pflichten im Islam. Es gibt Ausnahmen. Eine der Ausnahmen besagt, dass Reisende das Fasten verschieben und nachholen können. Immerhin sind die Algerier nach Brasilien gereist. Wie werden sich die Fennecs, die Wüstenfüchse, entscheiden?
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