Nigeria gegen Frankreich

Für die Nigerianer war das Spiel nicht leicht. Ihr Gegner Frankreich galt als klarer Favorit. Außerdem: Der Schock über die Gewalttaten in ihrer Heimat steckte ihnen in den Knochen. Mehr als vierzig Nigerianer waren bei Anschlägen islamischer Extremisten auf Public Viewer umgekommen. Für fanatische Islamisten ist Fußball Teufelszeug, denn es kommt aus dem Westen!

Elf Mann, ein Ritual

Die Nigerianer begannen mit ihrem eingeübten Ritual. Sie scharten sich um ihren Keeper Vincent Enyeama und beteten gemeinsam, bevor sie aufliefen. Worum sie beteten? Sie widmeten ihr Spiel den Opfern. Dasselbe Ritual wiederholten sie am Ende der Partie. Tatsächlich dominierten die Super Eagles anfangs das Match. Sie belagerten Frankreichs Tor, hatten den Ball fast im Netz. Dann der Abseitspfiff! Das ganze noch mal von vorne. Ihr Rezept war, lange Pässe auf den Stürmer Emineke. Die Franzosen konterten. Die Super Eagles demonstrierten einen überlegenen Mannschaftsgeist und machten den Franzosen den Spielaufbau schwer. Doch als die erste Halbzeit endete, hatten sie noch kein Tor erzielt.

Zwei Fehler = ein Eigentor

In der zweiten Halbzeit bekamen die Franzosen Oberwasser. Ihr Trainer musste ihnen das richtige eingeflüstert haben. Denn nun durchbrachen sie immer öfter die Abwehr der Nigerianer. Ihr einziger Gegner: Der nigerianische Keeper Eneyama. Von dem Ausnahmetorwart heißt es, er sei der beste in Afrika. Aber selbst für ihn war Pogbas Treffer in der 79. Minute nicht zu halten. Es stand 1:0 für Frankreich. Die Super Eagles verloren ihren Rhythmus. Sie taten alles für den Ausgleich, aber nichts wollte mehr gelingen. Im Gegenteil: die Franzosen dominierten nun das Spiel. Ihr nächstes Tor schien nur eine Frage der Zeit. In der 90. Minute fiel das 2. Tor, ein unglückliches Eigentor vom nigerianischen Mannschaftskapitän Joseph Yoyo.

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