Algerien gegen Deutschland

Federacion Algerie (c) wikimedia commonsWir hatten zu Beginn der WM Algerien als afrikanischen Geheimfavorit auf dem Schirm. Was sprach für die Wüstenfüche? Die Fußball-Infrastruktur in Algerien ist sehr gut, es gibt mehrere große Stadien, in die Förderung des Nachwuchses wird viel Geld gesteckt. Außerdem: die Algerier, ehemals von Frankreich kolonisiert, haben vom französischen Fußball gelernt. Tatsächlich steigerten sich die Wüstenfüchse von Spiel zu Spiel. Gestern Abend trafen sie auf den vielleicht stärksten Gegner dieser WM, auf Deutschland.

One, two, three, Algerie…

Algeria NT training 2013 AFCON (c) Magharebia BY2.0.so hieß der Schlachtruf der algerischen Fans. Ihre Banner durften sie nicht schwingen, das war verboten, und die Ordner griffen schnell ein, wenn sich irgendwo der Mond mit Stern über den Köpfen erhob. Die algerische Mannschaft lief nicht in gewohnter Besetzung auf. Fünf Mann waren mit Gelb belastet und saßen auf der Bank. Wollte der Trainer sie für das Viertelfinale schonen? Wie auch immer, die nordafrikanische Elf legte los. Man merkte den schnellen algerischen Spielern die Entschlossenheit an, in der ersten Hälfte einen Treffer zu erzielen. Rund um den Superstürmer Islam Slimani nutzten sie die Lücken in der deutschen Abwehr und erspielten sich traumhafte Torchancen. Doch der Klassetorwart Neuer hielt die Bälle, verteidigte, lieferte sich Laufduelle mit algerischen Angreifern.

Erst in der Verlängerung fielen die entscheidenden Tore

In der zweiten Halbzeit fand die deutsche Mannschaft zu ihrer gewohnten Stärke  und kehrte den Spieß um. Doch auch Müller und Co. konnten ihre tollen Chancen nicht umsetzen. Erst in der Verlängerung fiel das erste Tor von Schürrle, dann das zweite von Özil. In der 2. Verlängerung erzielte Djabou für Algerien den verdienten Ehrentreffer. 2:1 für Deutschland endete die Begegnung. Hätte der Spielstand auch umgekehrt sein können? Mit viel Glück ja.

Ras MBolhi (c) Biso BY-SAMan of the Match: der algerische Torhüter Rais M’Bolhi

Unsere „Männer des Spiels“: Das deutsche Multitalent Manfred Neuer und der algerische Stürmer Islam Slimani

Die afrikanischen Mannschaften sind damit aus dem Spiel bei dieser WM. Wir werden die afrikanischen Farben vermissen. Wir werden die Gelegenheit nutzen, bis zum ende der WM mehr über afrikanischen Fußball zu berichten.

Zu unserer ersten Einschätzung der afrikanischen Teams vor Beginn der WM

Mehr über das Land Algerien