Das Ebola Virus wütet weiter
Der Supervirus aus den Regenwäldern Afrikas hat ein fünftes Land erfasst: Senegal. Rasend schnell hat sich das Virus verbreitet. Es startete im Dezember 2013 in Guinea, im März 2014 kam es nach Liberia, im Mai nach Sierra Leone, im Juli nach Nigeria. Nun ist es in den Norden gewandert: im August wurden erste Fälle in Senegal entdeckt. Gleichzeitig wurden aus der Mitte des Kontinents, aus der Demokratischen Republik Kongo, mehrere Todesfälle gemeldet! Hier liegt das Ursprungsgebiet von Ebola. Rechts im Bild siehst du eine Klinik in Sierra Leone.
„Die Krankheit ist wie ein Krieg“
Das sagte die Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf , die für Liberia den Notstand ausrief. Sie versucht mit Verboten und Beschränkungen die Bevölkerung zu schützen. Doch die Zahl der Infizierten steigt täglich. Die Menschen sind voller Angst und eingeschüchtert von den Vorsichtsmaßnahmen. Kliniken werden überfallen, Medikamente werden geraubt. Eine Klinik ist in Streik getreten wegen unzureichendem Katastrophenschutz. Denn immer mehr Ärzte und Krankenschwestern zählen zu den Infizierten. Angehörige, die ihre Kranken verstecken, werden bestraft. Ein Armenviertel rund um Monrovia, die Hauptstadt von Liberia, wurde abgeriegelt. Die Menschen waren eingeschlossen und hatten weder Wasser noch Nahrung. Tote wurden nicht bestattet. Die Slumbewohner wehrten sich und wurden befreit. Doch der Virus war nicht beseitigt. Im Gegenteil! Hilfsorganisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“ schlugen Alarm. Sie können die Kranken nicht mehr ausreichend versorgen. Auch Liberia wie andere betroffenene Länder bekommen die Epidemie nicht mehr in den Griff. Immer mehr Stimmen werden laut, dass nur eine globale, weltumspannende Organisation das aggressive Virus eindämmen kann.
Die Bekämpfung der Epidemie ist Aufgabe aller Länder
Während sich Politiker mit diesem Gedanken befassen, haben Forscher in den Labors von Universitäten und Klinken schon die globale Zusammenarbeit erprobt. Sie haben ihre Ergebnisse untereinander ausgetauscht, ein Team konnte auf den Erfahrungen des anderen aufbauen. Was sie über Ebola herausgefunden haben, ist außergewöhnlich. Erstmals konnten sie die Entwicklung des Virus beobachten und feststellen, dass sich dessen Erbgut seit Ausbruch über 50 Mal verändert hat. Was bedeutet, dass die Mutationsrate im Menschen doppelt so hoch ist wie in der Natur. Mit anderen Worten: Mithilfe des Menschen und seines Immunsystems können Viren testen, mit welchen Mutationen sie sich besser vermehren. Könnten Viren also gezielt den Sprung vom Wirtstier zum Menschen vollziehen? Möglicherweise. Diese Erkenntnis hat etwas Alptraumhaftes. Gleichzeitig eröffnet sie eine wirksamere Therapie gegen Ebola. Nichts brauchen die Menschen Westafrikas gerade dringender als die Hoffnung, dass alle Kranken behandelt und die Epidemie besiegt werden kann.
Mehr zum Ausbruch von Ebola in Westafrika
Mehr über Westafrika