Neu im fremden Land
Flüchtlingskinder Ankunft Europa
In meinem Blog berichte ich immer wieder über Flucht und Flüchtlingskinder. Denn besonders aus Afrika kommen mehr und mehr Kinder zu uns. Viele reisen mit ihren Eltern nach Deutschland, einige sind aber auch alleine unterwegs. Was sie zurück lassen, was sie auf ihrer Flucht erleben und wie sie sich fühlen, wenn sie bei uns angekommen sind, wird in diesen Büchern erzählt.
Akim rennt. Ein Bilderbuch von Claude Dubois
In Akims Dorf scheint der Krieg weit weg. Irgendwann erreicht der Krieg das Dorf am Kuma-Fluss doch: Akim wird von seiner Familie getrennt, ihr Haus zerstört. Eine unbekannte Frau nimmt sich des Jungen an. Dann aber kommen Soldaten und machen ihn zu ihrem Gefangenen. Akim nutzt einen günstigen Augenblick und flieht. Er rennt und rennt. Im Gebirge stößt er auf andere Flüchtlinge. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Grenzfluss zu überqueren und ein Flüchtlingslager auf der anderen Seite zu erreichen. Und dort passiert ein großes Wunder: Er findet seine Mutter.
Die Autorin Claude Dubois widmet das Buch ihrer Mutter, die während des 2. Weltkriegs auch ein verlorenes Kind war.
Auch im nächsten Buch geht es um Flucht, hier allerdings handelt die Geschichte von einem Mädchen mit roten Haaren:
Karlinchen. Ein Kind auf der Flucht. Annegert Fuchshuber
Sie hat eine viel zu große Jacke an und ihr rotes Haar ist verwuschelt. Das Dorf, in dem sie gelebt hat, brennt. Sie ist ganz allein und rennt weg. Doch wer hilft einem Kind, das keine Heimat hat, das fremd ist und anders? Vielleicht die Steinbeißer oder die Nebelkrähen? Vielleicht die Seidenschwänze oder Schaffraffer? Versprochen, dieses Buch werdet ihr mögen!
Mit farbenprächtigen, wunderschönen Bildern erzählt Annegert Fuchshuber diese berührende Geschichte.
Bestimmt wird alles gut. Von Kirsten Boje, Illustrationen von Jan Birck
Was sind eigentlich Schlepper? Das Mädchen Rahaf und der Junge Hassan haben früher in der syrischen Stadt Homs gewohnt. Aber dann kamen immer öfter Flugzeuge und man musste immerzu Angst haben. Da haben die Eltern beschlossen wegzugehen in ein anderes Land. Sie mussten Schlepperbanden dafür bezahlen, dass sie mit einem Schiff nach Europa kommen. Das Schiff war natürlich viel zu klein, ihr Gepäck war verschwunden, und die Reise nach Italien war gefährlich. Diese und viele andere Geschichten hat sich Kirsten Boie von Rahaf und Hassan erzählen lassen. Auch die von einer schimpfenden Frau im Zug und einem freundlichen Schaffner. Und die von Emma, die in der neuen Schule Rahafs Freundin wird.
Diese bewegende Geschichte ist in arabisch und deutsch geschrieben, damit auch viele Flüchtlingskinder sie in ihrer Sprache lesen können. Außerdem hilft ein kleiner Sprachführer im Anhang beim Deutsch- und Arabisch-Lernen.
Nusret und die Kuh. Von Anja Tuckermann. Die Illustrationen stammen von Mehrdad Zaeri & Uli Krappen.
In diesem Buch gibt es viel zu gucken und viel zu lachen über Nusret und seine Kuh. Nusret lebt mit seinen Großeltern in einem Dorf auf einem Berg. Sie haben einen Hund, zehn Hühner, drei Gänse und eine Kuh. Die anderen Häuser stehen leer, seit im Krieg alle Leute fort gegangen sind. Auch seine Eltern haben das Dorf verlassen und leben nun in Deutschland. Sie möchten, dass ihr Sohn zu ihnen kommt und zur Schule geht. Doch das fällt Nusret schwer, denn er liebt Oma und Opa, und alle Tiere auf Hof. So will er wenigstens seine Kuh mit nehmen nach Deutschland, damit auch sie lesen und schreiben lernt.
In der neuen Heimat lernt Nusret bald schreiben und schickt seinen Großeltern fröhliche Briefe. Was er darin wohl zu erzählen hat? Das müsst ihr unbedingt lesen und angucken!
Tsozo und die fremden Wörter. Von Frank Kauffmann
Als Tsozo zieht mit seinen Eltern weg aus seinem Dorf in ein anderes Land zieht, weint er erst mal. Alles ist ihm fremd, vor allem aber die Sprache. Er versteht die fremde Sprache nicht, ist traurig und sehnt sich nach der alten Heimat. Seine Oma rät ihm am Telefon: Mach die Augen auf, spitze die Ohren und hab Geduld, dann wird die neue Sprache zu dir kommen. Auf dem Spielplatz lernt Tsozo drei Kinder kennen, von denen er die ersten Wörter lernt. Als seine neuen Freunde wenig später in Gefahr geraten, zeigt sich, dass seine Oma recht hatte. Tsozo kann sich in der neuen Sprache verständigen und Hilfe holen.
Die neue Sprache ist wie ein wilder Mustang, sagt Tsozos Oma. Dank ihr gibt Tsozo nicht auf. Mit viel Geduld gelingt es ihm schließlich, die neuen Wörter zu zähmen.
Willkommen in Deutschland. Kinder in Willkommensklassen. Patricia Thoma (Hg.)
as Buch ist eine kleine Weltreise in Bildern, von Kindern aus aller Welt gemalt. Zwölf Kinder aus Syrien und Ägypten, Eritrea und Rumänien, China und Brasilien, Albanien und Bulgarien, Polen und Griechenland, Libyen und dem Kongo, was sie mit ihrer Heimat verbinden, an was sie sich erinnern und was sie vermissen.
Die Illustratorin Patricia Thoma engagiert sich in Willkommensklassen, sie spricht, schreibt und malt in diesen Klassen mit Kindern aus aller Welt, die hier ihre ersten Erfahrungen mit der deutschen Sprache sammeln. Dabei ist dieses Buch entstanden.