Rückblick und Ausblick auf die wichtigsten Ereignisse in Afrika 2017/18

War 2017 ein gutes Jahr für Afrika? Manche Völker und Gesellschaften haben allen Grund auf Verbesserungen zu hoffen, in manche Staaten herrscht noch Bürgerkrieg und einige ostafrikanische Länder kämpfen mit dem Klimawandel.

Ein gewaltiger Erdrutsch in Sierra Leone kostete im August 2017 mehr als  1 300 Menschen das Leben.

Nach 3 Jahren Gefangenschaft kamen im Mai 2017 82 der Chibok Mädchen frei, die von Boko Haram entführt wurden, und konnten zu ihren Familien zurückkehren.

In Gambia trat im Januar letzten Jahres der langjährige Präsident Yahya Jammeh zurück und machte den Weg frei für einen friedlichen Regierungswechsel.

Der Bürgerkrieg in Südsudan zwang über eine Million Menschen zur Flucht und in Uganda Schutz zu suchen.

Ghana schickte am 7.7.2017 von der Internationalen Raumstation den GhanaSat-1 ins All und ist zum Mitspieler im Rennen um die Eroberung des Weltraums geworden.

Ein Bombenanschlag in Somalia am 16.10. des Jahres kostete 400 Menschenleben.

Die Menschen in Simbabwe feierten am 21.11. den Rückzug von Robert Mugabe.

In Gabun fand die Fußball-Afrikameisterschaft 2017 statt. Am 6.2. gewann Kamerun in einem dramatischen Finale zum fünften Mal die afrikanische Meisterschaft. Deutschland und Kamerun treffen nun beim Konföderationen-Pokal im Sommer dieses Jahres in Russland, Sotschi im letzten Gruppenspiel aufeinander.

China eröffnete im Juli 2017 die erste Militärbasis außerhalb seiner Grenzen, und das ausgerechnet in Afrika, in Dschibuti. Der Staat liegt strategisch günstig am Schnittpunkt von Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Asien.

Der EU-Afrika-Gipfel 2017 in der ivorischen Hauptstadt Abidjan stand unter dem Motto Investieren in die Jugend – für eine nachhaltige Zukunft . Er markierte einen Wandel in der Entwicklungshilfe. Statt Hilfe soll ein Rahmen geschaffen werden, um Investitionen in den Erdteil zu holen. So können Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Industrien und in Medien geschaffen werden, die hauptsächlich afrikanischen Jugendlichen zu Gute kommen.

Das schlimmste Ereignis in 2017 war die Dürre in Ostafrika. Betroffen waren vor allem Somalia und seine Nachbarländer. Weil durch die Dürre die Nutztiere sterben, verlieren die Nomadenfamilien ihre Existenzgrundlage. In Südsudan waren 100.000 Menschen vom Hungertod bedroht, und etwa 250.000 Kinder waren unterernährt. Es ist kein Geheimnis, was die Hungersnot verursacht: Bürgerkrieg, Terrormilizen und insbesondere der Klimawandel.

Wer hilft?

Gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Deutschland und Kanada bestreitet Europa mehr als 60 Prozent aller humanitären Hilfe weltweit. China oder die Golfstaaten tragen leider nur wenig dazu bei. Ob sich das bald ändern wird, ist abzuwarten.

Wichtiges

Freiheit für Patrice Nganang

Wir bitten um deine Aufmerksamkeit. Seit dem 6. Dezember 2017 wird der Autor und Journalist Patrice Nganang, der sich seit Jahren für Menschenrechte und gegen die Diktatur in seinem Heimatland Kamerun einsetzt, vermisst. Nach einem einmonatigem Besuch in Kamerun wollte er nach Harare, Zimbabwe fliegen, wo er jedoch nie ankam. Nganang veröffentlichte mehrere Romane, darunter der furiose Großstadtroman Hundezeiten. Wenn du auch die Petition für Patrice Nganangs Freiheit unterschreiben möchtest, klicke bitte auf diese Adresse: http://bit.ly/2B5zNHC

Aktuelles

Wir gratulieren

Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o feiert am 5.1. dieses Jahres seinen achtzigsten Geburtstag. Er schrieb so wichtige und beeindruckende Romane wie Träume in Zeiten des Krieges und Herr der Krähen. Er gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Literaturnobelpreis.

 

Wir trauern um

Hugh Masekela, einen der bekanntesten Jazzmusiker Südafrikas. Der Weltklasse Trompeter verstarb im Alter von 78 Jahren nach schwerer Krankheit im Januar 2018. Masekela galt als einer der Pioniere des Afro Jazz, 40 Alben hat er im Lauf seiner Karriere herausgegeben. Wegen des menschenverachtenden Apartheid Regimes lebte er drei Jahrzehnte lang im Exil. Er arbeitete mit Harry Belafonte, Fela Kuti, Paul Simon, Stevie Wonder und Bono zusammen, wie auch mit der Südafrikanerin Miriam Makeba, mit der er von 1964 – 1966 verheiratet war.

Ein spannendes, glückliches, friedvolles Neues Jahr wünschen

Angelika und das Team von afrika4teens!