Die frühesten Völker und Zivilisationen in Afrika
Die Menschen zogen Jahrtausende umher, jagten und sammelten, ehe sie sesshaft wurden. Vermutlich 40 000 Jahre vor Christus hatten die Buschmenschen Höhlen und Felsengebiete in der Savanne als Rückzugsorte genutzt. Ihre Felszeichnungen im Süden und Osten Afrikas bezeugen noch heute die Anfänge der Zivilisation. Die frühesten Hirtenvölker der Sahara wählten die Felsgebiete in Algerien und Lybien als Rückzugsort. Die Waldvölker in Zentralafrika waren Nomaden. Sie hatten heilige Orte im Wald, die sie auf ihren Wanderungen regelmäßig aufsuchten. Aber sie legten nie feste Siedlungen an.
Die Besiedelung der Savannen
Die Buschmenschen, auch San genannt, leben als Jäger und Sammler in der Kalahari Namibias, Südafrikas und Botswanas. Sie zählen zu den ältesten menschlichen Gemeinschaften. In den Tsodilo Hills der Kalahari schufen sie einzigartige Felszeichnungen, die bezeugen, dass ihre Kultur bereits vor 40 000 Jahren zu künstlerischen Höchstleistungen fähig war. Sie fertigten Felszeichnungen und Malereien von außerordentlicher Intensität an. Daraus kann man ein entwickeltes Jagdverhalten ablesen und entwickelte Formen einer erstaunlichen religiösen Kultur.
Die Besiedelung der Regenwälder
Die Pygmäen oder „Feuermenschen“, wie sie sich nennen, gehören wie die Buschmenschen zu den ältesten Bewohnern des Kontinents wie auch der gesamten Erde. Ihre Lebensform als Sammler und Jäger hat sich über die Jahrtausende kaum verändert. Sie sind die letzten Zeugen einer Steinzeitkultur im Inneren Afrikas. Sie leben im Einklang mit der Natur. Ihr Lebensrhythmus wird bestimmt von den Gesetzen des Regenwaldes. Die Männer sind ausgezeichnete Jäger, die Frauen sammeln Früchte, fischen und sammeln Honig. Sie besitzen ein großes Wissen über Pflanzen und Heilkräuter.
Die Besiedelung der Sahara
Die Felsenzeichnungen von Rindern im Air Gebirge und im Tassili im heutigen Algerien stammen aus der Zeit von 5000 bis 2500 v. Chr. Sie erzählen, dass die Zeit der Jäger und Sammler vorbei war. Hier endete die Feuchtzeit und eine neue Trockenperiode setzte ein. Die Menschen sind in der Sahara zu Hause und mit den Verhältnissen vertraut. Sie haben mit der Rinderzucht und der Domestizierung von Ziegen und Eseln begonnen. Die Zeichnungen lassen darauf schließen, dass ein entscheidender Kulturschritt erfolgt ist. Dafür spricht die Art, wie die Hörner der Tiere kunstvoll verziert sind. Zwischen den Hörnern werden Stangen befestigt, vermutlich um Waren und Geräte zu transportieren. Einige Tiere sind mit Sätteln oder Tragkörben ausgerüstet. Die Menschen sind keine Nomaden mehr, sondern Hirten, die mit ihrer Habe von einem Weideplatz zum anderen ziehen, ähnlich wie die Menschen in den europäischen Breitengraden. Eine Rätsel ist, woher die Menschen gekommen sind, die sich mit ihren Herden in der Wüste verewigt haben.
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