Die mittelalterlichen Königreiche Afrikas

Die Völker in Nordafrika und Westafrika waren ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. zum Islam bekehrt worden. Der Handel mit arabischen Völkern brachte großen Reichtum in die Region zwischen Atlantik, Sahara und dem Niger. Gold, Elfenbein und Edelsteine aus dem südlichen Afrika wurden gegen Salz, Gewürze, Porzellan und Waffen getauscht. Auch Menschen wurden bald zu einer Handelsware zwischen afrikanischen und arabischen Völkern. Aus Fürstentümern entwickelten sich zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert die großen Königreiche in Westafrika, Ghana und Kanem. Ihr Reichtum entstand durch den Transsahara Handel, bei dem Waren aus dem Süden Afrikas, wie Elfenbein, exotische Felle und Gold gegen Waren aus dem Mittelmeerraum, aus Arabien und Indien getauscht wurden. Auch Gefangene wurden wie Waren behandelt und gegen andere Güter ausgetauscht.

Zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert nach Christus eroberten arabisch-islamische Truppen Nordafrika, westafrikanische Herrscherhäuser schlossen sich mehr oder weniger freiwillig dem Islam an. Auf der Grundlage islamischen Gedankenguts entstanden die westafrikanischen Königreiche  Songhai und Mali. Das Reich von Simbabwe im Süden Afrikas entstand durch Handel mit Arabern, Chinesen und Indern.

Die westafrikanischen Königreiche waren auf dem Transsahara Handel aufgebaut

Die klimatischen Bedingungen in der Sahara waren in der Antike noch so günstig, dass Handelskarawanen mit Eseln und Maultieren die Wüste durchqueren konnten. Es gab zu der Zeit noch genügend Brunnen und wasserführende Flüsse. Die wichtigsten Güter waren Gold, Elfenbein und insbesondere Sklaven. Vermutlich begannen punische Händler aus Karthago den Sklavenhandel im 6. Jahrhundert v. Chr. Als die Punier von den Römern besiegt worden waren, ging der Sklavenhandel weiter. Die Garamanten gehörten nun zu den wichtigsten Akteuren des Transsahara-Handels. Denn die römische Nachfrage nach Sklaven und exotischen Tieren hielt unvermindert an. Menschen und Tiere wurden in den römischen Zirkuskämpfen eingesetzt, die es nicht nur in Italien sondern auch in allen großen Städten Nordafrikas gab.

Von Tunis nach Timbuktu sind ca. 3.900 km zu bewältigen. Damals war es eine Reise von mindestens 12 Wochen oder länger. Heute bewältigt man die Strecke im Auto in 3 1/2 Tagen.

Kamele statt Esel

Große Bedeutung für den Aufschwung des Transsaharahandels hatte die Verbreitung des Kamels  ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. Kamele lösten Esel und Maultiere als Transportmittel ab, denn sie konnten größere Lasten transportieren, sie kamen weit länger ohne Wasser aus und sie waren entschieden ausdauernder.

Die mächtigsten Herrscherhäuser im Westen Afrikas waren

Das Königreich von Ghana

Das Königreich der Songhai

Das Königreich Mali

Das Doppel-Königreich Kanem-Bornu