Das Königreich von Simbabwe

Im Süden Afrikas schufen die Shona, ein Bantu-Volk das Königreich Simbabwe. Das Wort Simbabwe bedeutet „königlicher Hof“, und mit dem Bau eines Hofes begann die Geschichte von Simbabwe. Bis heute ist es ein Rätsel, woher die damaligen Herrscher die riesigen Bausteine bezogen, mit denen sie ihre ersten Kultstätten bauten.

Great Simbabwe, ein religöses Zentrum der Bantuvölker

Groß-Simbabwe, die Ruinenstadt im heutigen Simbabwe, ist Afrikas größtes Stein-Bauwerk nach den Pyramiden. Die Stadt liegt in der Nähe von Maswingo. Die Stadt war das Zentrum des  Mutapa-Reiches, dessen Macht weit über das heutige Simbabwe hinaus ging und bis an die Küste des Indischen Ozeans reichte. Die Ruinen der einstigen Stadt bergen Rätsel, die noch kein Archäologe entschlüsseln konnte. Dzimba dza mabwe ist der Name der einheimischen Shona für dieses Reich: steinernes Haus. Nach der Unabhängigkeit von den Kolonialmächten besannen sich die Landesväter auf den Namen ihrer Shona-Vorfahren und nannten das ehemalige Rhodesien um in Simbabwe. Was hatte es mit diesem Reich im südlichen Afrika auf sich? Das Labyrinth an Mauern, das man heute dort finden kann, verbirgt mehr als dass es erzählt, warum es hier eine gemauerte Stadt gab und wem sie diente.

Die Beschaffenheit von Great Simbabwe

 

(c) Macvivo CCBYSA3.0

Die mittelalterliche Stadt war etwa 722 Hektar groß, ummauert und befestigt. Jene Mauern und Gänge, die man heute sieht, waren vermutlich nur das Zentrum des ehemaligen Reiches. The Great Enclosure, der am besten erhaltene Teil, vermittelt einen guten Eindruck, welche gewaltigen Ausmaße diese Bauten hatten. Allein für eine Wand brauchte man über eine Millionen Steine, schleppte ein Gewicht von 15.000 Tonnen. Die Steine wurden erhitzt im Feuer, dann mit kaltem Wasser übergossen, so dass sie Risse bekamen und in einzelne kleinere Einheiten gehauen werden konnten. Die Stabilität der Mauern ergab sich durch präzises Aufeinanderlegen in der Form zueinander passender Steine, zu der Zeit wurde ohne Mörtel gebaut. Vermutlich hat es viele Jahre gedauert, eine der sechs Meter dicken und elf Meter hohen Stadtmauern zu errichten.

Steinerne Vögel wachten über die Stadt

Simbabwe war Stadt und Kultstätte, die von riesigen, steinernen Vögeln umrahmt war. Sie dienten den Priestern als Orakel. Und noch heute sind die Steinvögel ein Wahrzeichen von Simbabwe. Die Shona eroberten große Gebiete zwischen Mosambik und Kenia. Sie exportierten Gold und Kupfer. Über Handelsstädte an der Ostküste führten sie Baumwolle und Porzellan aus China ein. Die Gründer verfügten über eine hoch entwickelte Architektur, deren Reste man noch heute besichtigen kann.

Wer waren die Bewohner? Waren es erfolgreiche Rinderhirten, Goldgräber, Elfenbeinjäger oder Sklavenjäger? Oder waren es Priester und Stammesfürsten? Vermutlich alles. So viel ist sicher: Sklaven, exotische Tiere, Elfenbein, Gold und Kupfer wurden gegen Perlen, Stoffe und Glaswaren getauscht, die arabische Händler an die Ostküste Afrikas brachten.

Warum ging Great Simbabwe unter?

Im 15. Jahrhundert erlebte Great Zimbabwe seinen Höhepunkt mit der Blüte der Stadt Zimbabwe. Seit dem 15. Jahrhundert stieg der Einfluss der portugiesischen Kolonialisten. Sie kontrollierten die afrikanischen Ostküste und damit auch den Handel mit den arabischen Staaten. Später drangen sie ins Landesinnere des heutigen Simbabwe vor, und eroberten das Gebiet für die portugiesische Krone, von 1629 bis 1693 stand das Gebiet unter portugiesischem Protektorat.