Mali, ein Königreich im Westen von Afrika

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Das Königreich Mali bildete sich am südlichen Rand der Sahara und reichte bis zur Atlantikküste. Es war das größte und schillerndste Reich im Westen des Kontinents. Es besass durch seine Handelsrouten und die exzellente Lage am Niger ein ausgezeichnetes Handels-Netzwerk in den Norden, Westen und Süden Afrikas. Es war nicht nur abhängig vom Transsahara Handel, sondern hatte durch die Lage am Niger auch Zugang zur wichtigsten Verkehrsroute in den Süden zur Sklavenküste und Goldküste.

Malis Handelsrouten

In Timbuktu und Niani befanden sich wichtige Verkehrsknotenpunkte zwischen dem Norden, Westen und Süden Afrikas. Eine Handelsroute verlief in den Osten, auf der Waren aus Arabien nach Westafrika transportiert wurden. Dazu gehörten Gewürze, Seide und Rauchwaren. Auf der Route nach Norden, Richtung Marokko, wurden Waren mit Händlern an der Mittelmeerküste ausgetauscht. Von hier bezog Mali Getreide, Früchte, Olivenöl und Lederwaren. Eine dritte Route verlief nach Süden, Richtung Goldküste, wo ein Austausch mit Produkten aus dem südlichen Afrika statt fand. Salz wurde gegen Gold und exotische Tiere getauscht. Vermutlich wurden hier auch Sklaven transportiert.

Sundiata Keita erobert Ghana

Der Löwe als Wahrzeichen von Sundiata Keita (c) wikicomonsDer Aufstieg Malis verdankte sich dem Niedergang des Königreiches Ghana. Die Herrscher der Malinke waren zum Islam übergetreten und gründeten ein Fürstentum. In dem Gebiet dieses Fürstentums gab es viele Goldminen, und es fanden sich reiche Vorkommen an Diamanten. Auf diesem Reichtum bauten die Malinke ihre Macht auf. Bald wurden sie zu einem großen Rivalen Ghanas um die Vorherrscht im Westen.  Der Anführer der Malinke,  der legendäre Löwenkönig Sundiata Keita, forderte den letzten König von Ghana zu einer großen Schlacht heraus. Der Sieg der Malinke besiegelte den Untergang von Ghana.  Die Malinke brachten die Goldminen im Süden und die Salzminen im Norden unter ihre Kontrolle. So entwickelte sich Mali im 13. Jahrhundert zum reichsten Handelszentrum der Welt. Das Reich erstreckte sich vom Atlantischen Ozean bis ans Air Gebirge.

Mansa Musa, der reichste Mann seiner Zeit

Der malische König Mansa Musa, der von 1312 bis 1335 regierte, galt als reichster Mann seiner Zeit. Auf seiner Pilgerreise nach Mekka ließ er so viel Gold verteilen, dass nicht nur im arabischen Raum sondern auch weltweit der Goldpreis sank. Auch seine Untertanen lebten in Wohlstand. Die Sklaven, die in den Goldminen der Malinke arbeiten mußten, wurden sogar nach Ablauf bestimmter Fristen wieder freigelassen. Die Malinke waren schlau. Sie brachten die Goldminen im Süden und die Salzminen im Norden unter ihre Kontrolle.

Timbuktu wird Malis Zentrum der Wissenschaften

Mali entwickelte sich im 13. Jahrhundert zum reichsten Handelszentrum der Welt. Die Stadt Timbuktu am Rand der Sahara wurde das Zentrum von Mali. Hier entstanden Universitäten und Bibliotheken. Timbuktu wurde das neue Gelehrten- und Wissenszentrum in Nordafrika. An den Hochschulen lehrten sogar Wissenschaftler aus Spanien und Ägypten. Mehr über Timbuktu