Ibn Battuta, der Weltenwanderer
Wie wird man Weltreisender? Der Berber Ibn Battuta begab sich im 14. Jahrhundert auf Weltreise. Er war ein Weltenbummler, fast 30 Jahre tourte er durch die Welt und legte 120 000 Kilometer zurück. Er reiste drei mal weiter reiste als Marco Polo. Er sammelte Geschichten über die erstaunlichsten Menschen und Orte. In Ostafrika begegnet er Menschen mit pechschwarzer Haut und Tattoos auf ihren Gesichtern, in deren Stadt mit Goldstaub gehandelt wird. Er sieht das erste mal Kokospalmen, und bezeichnet sie als die „merkwürdigsten Bäumen überhaupt“, ihre Nüsse scheinen ihm „wie Menschenköpfe“.
Sein Weg führt den Mann aus Tanger nach Indien, auf die Malediven und an die chinesischen Küsten. Er gelangt sogar bis nach Sumatra. Schließlich kehrt er aber wieder um. Zu Ibn Battutas letzten Reisen zählen ein Abstecher nach Andalusien sowie eine Expedition durch die Sahara bis nach Timbuktu. Die Wüste lernt er als gnadenlosen Ort kennen, der „von Dämonen heimgesucht“ sei, die Reisende durch Sandstürme und andere Tricks verwirren und vom Weg ab bringen. Am Hof von Mali verstört ihn die Unterwürfigkeit gegenüber dem Herrscher, das Volk wirft sich vor dem König in den Staub.
Da der Sultan von Marokko darauf besteht, dass der Reisende seine Erlebnisse für die Nachwelt festhält, diktiert Ibn Battuta in den Monaten nach der endgültigen Rückkehr einem Schreiber seine Erlebnisse. Dieser Bericht enthält neben bunten Schilderungen der Fremde auch ein Loblied auf die Heimat. Warum ist er aufgebrochen, um ein Leben lang auf Wanderschaft zu sein? Alles begann mit einer Pilgerreise nach Mekka, er träumte auf dieser Reise, dass ihn ein Vogel durch die Welt tragen würde. Diesem Traum folgte er und gelangte in die entlegensten Winkel der Erde.
Ibn Battutas Wahlspruch: Reisen – es lässt dich sprachlos, dann verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler.