Facing the Lion
von Joseph Lemasolai Lekuton (Kenia). Hammer Verlag, Wuppertal 2003.
Die faszinierende Kindheitsbiographie eines Massai, der erstmals Einblick gibt in die Lebenswelt des stolzen Nomadenvolks.
Joseph Lemasolai Lektuon berichtet von seinem Leben als Nomadenkind im Norden Kenias. Seine haarsträubenden und amüsanten Erlebnisse beim Rinderhüten, seine Überlebensstrategien in der Savanne und eine ganz besondere Mutprobe bingen uns die faszinierende Kultur der Massai nahe. Wir erleben diese Kultur aus dem Blickwinkel eines Jungen, der bei einer wichtigen Mutprobe scheitert und daraus eine wichtige Lehre zu ziehen vermag. Eine beispiellose afrikanische Erfolgsgeschichte, in der es ein einzelner schaffte, eine Brücke zu schlgen zwischen einer seit Jahrhunderten nahezu unverändert bestehenden Nomadenkulurt und de renommiertesten Bildungsinstitutionen westlicher Prägung. Was Facing the Lion so herausragend macht, ist Lemasolai Lekutons Liebe zu den Menschen seiner heimat wie auch seine Verbundenheit mit den Gesetzen seiner Kultur.
„Wo ich lebe, in Nordkenia, ist der Löwe ein Symbol für Tapferkeit und Stolz. Löwen haben ein besonderes Auftreten. Tötest du einen Löwen, wirst du von jedermann geachtet. Andere Krieger denken sich sogar Lieder aus, die deine Tapferkeit rühmen. Es ist daher der Traum eines jeden Kriegers, einen Löwen zu töten…“ Joseph Lemasolai Lekuton
Über den Autor
Joseph Lemasolai Lekuton ist Angehöriger der Ariaal, einem im Norden Kenias beheimateten Nomadenvolk. Er ist ungefähr 40 Jahre alt. J. Lemasolai kann nicht genau sagen, an welchem Tag oder in welchem Jahr er geboren wurde. Aber er weiß genau, dass es zu Beginn der Regenzeit war. Und dass diese Zeit wichtig war für seine weit verzweigte Familie, um die Rinder zu fruchtbaren Weidegebieten zu führen. Aufgrund eines Gesetzes, das alle Massai dazu verpflichtet, eines ihrer Kinder auf eine Schule zu schicken, besuchte Lemasolai als erster seines Clans eine amerikanische Missionsschule. Im Unterschied zu seinen Brüdern wollte er lernen, und trotz aller Widrigkeiten brachten ihn seine Ausdauer, sein sonniges Gemüt und drei Tore in einem besonderen Fußballspiel bis zur Universität in die USA.
Ein Stipendium ermöglichte ihm ein Studium in Wirtschafts- und Bildungspolitik an der St. Lawrence University in Washington D.C. Sein Stamm musste einen Teil seiner Rinder verkaufen, damit er die Reise antreten konnte. In Harvard schloss der Massai Krieger sein Studium mit dem Magister in internationaler Bildungspolitik ab. Lemasolai arbeitete als Lehrer an einer amerikanischen Schule, dazwischen verbrachte er viele Monate in seiner kenianischen Heimat, um mit dem Nomadic Kenyan Children’s Educational Fund die Karare Boarding School aufzubauen. Er initiierte auch ein Wasserversorgungssystem für die Dörfer seiner Heimat. Freunde überredeten Joseph Lemasolai Lekuton, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, und so entstand seine Biographie »Facing the Lion: Growing up Maasai on the African Savanna« (2003).
2001 wurde er mit dem Grand Warrior Award ausgezeichnet, der höchsten Ehrung, die von der kenianischen Regierung verliehen wird.
Seit 2007 sitzt Lemasolai Lekuton als Abgeordneter seines Volkes im kenianischen Parlament.
Hier kannst du einen Auszug aus dem Roman Facing the Lion hören