Das Mädchen, das Löwen sah

Das Mädchen, das Löwen sah(Abela. The Girl who saw Lions) von Berlie Doherty. Aus dem Englischen von Franca Fritz und Heinrich Koop. Arena Verlag 2009.

Ich habe vor nichts Angst. Auch nicht vor Löwen. Aber jetzt habe ich Angst, dass meine Mutter stirbt.“

Ein Roman über die Folgen der Epidemie Aids auf die junge Generation in afrikanischen Ländern.

Die neunjährige Rosa lebt mit ihrer Mutter Jenny im nordenglischen Sheffield. Rosas Vater stammt aus Tansania, wo auch Rosa geboren wurde. Ein Leben fern der Heimat im kühlen England konnte Rosas Vater nicht ertragen, und so wurde sie von ihre Mutter allein aufgezogen. Nichts konnte ihr inniges Verhältnis trüben, bis Rosa erfährt, dass sie eine Schwester bekommen soll. Ihre Mutter will ein Mädchen aus Tansania adoptieren. Rosa ist empört. Warum genügt sie ihrer Mutter nicht?

Die neunjährige Abela lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Tansania. Ihr Vater ist an Aids gestorben, ihre Mutter ist infiziert. Abela fürchtet, auch ihre Mutter zu verlieren und bringt sie ins weit entfernte Krankenhaus, während ihre Großmutter Bibi den Rest der Familie über Wasser hält. Doch die Medikamente fehlen. Die Ärzte können Abelas Mutter nicht retten. Abela hat alles verloren. Verzweifelt tritt sie den Heimweg an. Ihr Schmerz ist groß, so dass sie nicht einmal die Löwen fürchtet, die ihren Weg kreuzen. Sie hat ihrer Mutter versprochen, stark zu sein. Und dieses Versprechen stärkt ihr Zutrauen in ihrer innere Stärke. Ihr selbstsüchtiger Onkel nutzt sie als Alibi, um eine Aufenthaltsgenehmigung in England zu ergattern. So landet sie schließlich in der Familie von Rosa und erkämpft sich ihren Platz als Rosas Schwester.

Die britische Kinder- und Jugendbuchautorin Berlie Doherty wurde für ihre Jugendromane mehrfach ausgezeichnet. Die Idee über das Mädchen Abela zu schreiben, entstand nach einem Besuch in Tansania, in dessen Städten immer mehr Kinder auf den Straßen leben. Berlie Doherty war Sozialarbeiterin bei der Familienberatung in Leicestershire und ist mit den Schattenseiten des Themas bestens vertraut. Auch mit der Frage der Adoption von Waisenkindern beschäftigt sich die Autorin.

Über die Autorin

Berlie Doherty, 1943 in Liverpool geboren, studierte englische Literatur an der University of Durham, und machte ihren Abschluss 1965. Darüber hinaus schloss sie ein Studium in Sozialwissenschaften an der University of Liverpool ab und wurde viele Jahre später von der University of Derby zum Eherendoktor ernannt. An ihrem ersten Roman Requiem (1991)), arbeitete sie mehr als zehn Jahre. Berlie Doherty war tätig als Sozialarbeiterin, Lehrerin und Pädagogin für das BBC Radioprogramm, ehe sie nur noch als Autorin arbeitete. Ihre erste Kindergeschichte How Green You Are!, erschien 1982. Sie wurde zweimal mit der Carnegie Medal ausgezeichnet. einmal für ihre Familiengeschichte Granny was a Buffer Girl (1986), and dann für Dear Nobody (1991), in der es um die Schwangerschaft eines Teenagers geht.

2005 stand sie auf der Shortlist des rennomierten Swedish Astrid Lindgren Memorial Award. Die Walisische National Opera war auf Tournee mit ihrer Kinderoper The Magician’s Cat.
“Ich bin glücklich, solange ich medienübergreifend und altersübergreifend schreiben kann. Ich liebe es, Stücke zu schreiben, denn Theater ist lebendig, die Dinge sind im Fluss, energetisiert durch den Produzenten, die Designer, Musiker, Schauspieler und die Zuschauer. Außerdem mache ich gerne Bilderbücher, wegen des visuellen Lebens, das Künstler und Illustratoren ihnen einhauchen. Am liebsten aber schreibe ich Romane, emotionale Reisen, die mich innerlich bewegen.“ Berlie Doherty

Ab 12 Jahre