Ostafrika und die Savannengebiete

Ostafrika

Savannen sind Grasländer. Sie erstrecken sich beiderseits der Regenwaldgebiete. Sie verlaufen von Kenia über Tanzania bis hinunter ins südliche Afrika. Die Grasländer erstrecken sich über weite Gebiete, nur vereinzelt befinden sich dazwischen Büsche und  Bäume. Weite Gebiete der Savannen stehen heute unter Naturschutzt, um den Lebensraum der  Gnu-, Büffel und Zebraherden zu erhalten. Zu den bekanntesten Nationalparks in Ostafrika zählen die Serengeti und die Masai Mara. Hier finden die jährlichen Wanderungen der großen Tierherden statt. Tausende von Zebras, Gnus und Büffel ziehen durch die Savanne immer dem Regen und dem fruchtbaren Gras nach.

Trockensavanne

Im Norden Afrikas herrschen Trocken- und  Dornenstrauchsavannen vor, im Süden gehen sie über in Feuchtsavannen. Die Savanne wird bestimmt von einer Regen- und einer Trockenzeit. In der heißen Trockenzeit verdorrt das Gras, die Büsche werden kahl. Mit Beginn der Regenzeit setzen heftige Blitze Büsche und Bäume in Brand. Der Regen bringt die Savanne zum Blühen, das Land wird wieder fruchtbar.

Kenya, Rift Valley (c) Hansueli Krapf

Die Tiere der Savanne

Die Savanne ist ein Paradies für große und kleine Tiere. Fleischfresser, Pflanzenfresser und Insektenfresser finden hier genug Nahrung.

Gnus und Zebras

Für die Pflanzenfresser wie Gnus, Antilopen oder Zebras ist die Savanne gefährlich, denn es gibt kaum Verstecke. Das Land ist kilometerweit überschaubar. Deshalb leben sie in großen Herden, um sich vor den Raubtieren zu schützen. Während die anderen grasen, halten einige Tiere Wache und warnen die Herde, wenn sich ein Löwe oder Leopard nähert. Mehr über die Tiere der Savanne

Der Baobab Baum

Baobab Baum in der Savanne Ostafrikas

Ein typischer Baum der Trockensavanne ist der Baobabbaum, der auch als Affenbrotbaum bezeichnet wird. Mit seinen Blüten lockt er Fledermäuse an, die ihn bestäuben. Seine länglichen Schotenfrüchte kann man essen oder Saft daraus herstellen. Der Baobabbaum kann hunderte von Litern Wasser in seinem Stamm speichern und hilft Tier und Mensch während der Trockenzeit zu überleben. An der ostafrikanischen Küste stehen einige der ältesten Baobab Bäume, sie sind älter als 2000 Jahre. Mehr zum Baobabbaum

Termitenhügel in der Savanne

Termitenhügel in Kenia

Termiten sind die kleinen Könige der Savanne. Sie sind wichtig für die Savanne, weil sie abgestorbene Pflanzen abbauen und den Boden belüften. Überall in der ebenen Savanne sieht man Termitenhügel steil in die Höhe ragen. Die aus Erde gebauten Termitenhügel werden durch den Speichel der Tiere zusammengehalten. Termiten sind klein, farblos oder cremefarben. Sie leben unter der Erde, wo sie Gänge und Tunnels bauen. Sie fressen totes Laub, Holz, Pflanzen und  Graswurzeln.

Die höchsten Berge und die tiefsten Seen zwischen Zentral- und Ostafrika

Victoria See in Ostafrika

In den Savannen Ostafrikas liegen die höchsten Berge und die tiefsten Seen von Afrika. Woher das kommt? Vor 20 Millionen Jahren war Ostafrika durchzogen von heißen Vulkanen, die mit starken Eruptionen die  Erdplatte zerrissen. Sie hinterliessen eine tiefe Narbe in der Erdkruste, die man heute den  ostafrikanischen Grabenbruch nennt. Entlang den einstigen Bruchstellen entstanden hohe Bergketten und tiefe Seen, darunter Afrikas größter See, der Victoriasee. Mehr über den ostafrikanischen Grabenbruch

Ist die Savanne die Wiege der Menschheit?

Savanne mit dem Kilimandscharo

Vor etwa acht bis sechs Millionen Jahren war Afrika noch zum größten Teil von tropischem Regenwald bedeckt. In dieser Zeit kam es zu einer klimatischen Veränderung. Der Regenwald wich zurück. An seinen Rändern entstanden Baumsavannen. Diese ersten Savannen boten eine größere Vielfalt an Lebensräumen. Doch sie hatten einen Nachteil: Hier standen die Bäume zu weit auseinander, als dass sich Affen und andere Baumbewohner weiterhin von Ast zu Ast hangeln konnten. Die Bewohner der Baumsavannen mußten lernen, aufrecht zu gehen. Ein aufrechter Gang war hilfreich, um schneller an die Blätter und Früchte der Bäume zu gelangen. Außerdem half aufrechtes Gehen dabei,  von weitem Beute zu erspähen und sich rechtzeitig vor Raubtieren in Sicherheit zu bringen. Hier endet die gemeinsame Entwicklung der Vorfahren von Menschen und Menschenaffen. Der aufrechte Gang war der erste Schritt zum Menschen.

Die Massai – ein Volk der Savanne

Vater und Sohn beim Rinderhüten

(c) ILRI

Im Grabenbruch zwischen Kenia und Tansania liegen die Wandergebiete der Massai. Die Massai sind ein Hirtenvolk. Sie besitzen große Rinderherden und ziehen dorthin, wo gerade fruchtbares Gras wächst. Je mehr Rinder ein Massai besitzt, um so mehr wird er geachtet. Schon von klein auf helfen die Kinder der Massai mit und holen Wasser oder hüten die Kälber.  Nomaden wie die Massai sind die Wächter der Landschaften. Heute weiß man, dass sie hauptsächlich zum Gleichgewicht  der empfindlichen Ökosysteme beitragen. Mehr über die Massai

Weitere Länder Ostafrikas sind Burundi, Djibuti, Eritrea, Ruanda , Somalia, Tansania und Uganda.