Westafrika und die Sahelzone
Der Westen von Afrika wird geprägt durch die Atlantikküste und den Niger, der sich in einem großen Bogen durch den Sahel zieht. Die Sahelzone ist ein spärlich bewachsenes Land, doch für die Wüstenvölker bedeutet er das rettende Ufer, wo die ersten Pflanzen wachsen und tiefe Brunnen Wasser spenden.
Der Sahel
Wüstenvölker wie die Tuareg bezeichnen das Gebiet südlich der Sahara als Ufer. Denn nach wochenlangen Wanderungen durch die Wüste finden sie hier die ersten Weidegründe für ihre Kamele, Rinder und Ziegen. Sie wissen genau über die Trocken- und Regenzeiten Bescheid und kennen die Entfernung zwischen den Brunnen und Wasserstellen. So können sie mit ihren Kamelkarawanen selbst weite Strecken durch den Sahel bewältigen. Mehr über den Sahel und über die Tuareg
Die Küste von Westafrika
An der Atlantikküste gibt es dichte Wälder, Sümpfe und fruchtbares Ackerland. Malerische Fischerdörfer und eindrucksvolle Hafenstädte säumen die Küste. Die meisten Hafenstädte sind aus einstigen Handelsstationen entstanden, die europäische Händler im 16. Jahrhundert anlegten.
Der Niger
Der Niger ist der drittgrößte Fluss Afrikas. Er fliesst in einem großen Bogen durch vier Länder von Westafrika und prägt den Sahel wie kein anderer Fluss. Er bildet eine wichtige Verkehrsader zwischen den handeltreibenden Nomadenvölkern im Norden und den Völkern im Süden. Er mündet in einem großen Delta in den Atlantik.
Die Völker Westafrikas
Im Sahel leben schwarzafrikanische Völker wie die Dogon. Die Dogon siedeln auf der steinigen Bandiagara Hochebene in Mali. Sie sind für ihre bunten Masken und Stelzentänze bekannt. Viele Westafrikaner sind Islamanhänger, doch daneben pflegen die meisten ihren afrikanischen Glauben. Bedeutend für die Kultur der Sahelvölker sind die Griots. Mehr zu den Griots
Tiere im Sahel
Im Sahel treffen die wilden Tiere der Wüste und der Trockensavannen aufeinander. Es sind sehr anpassungsfähige Tiere wie Antilopen, Wüstenspringmäuse, Skorpione, Käfer, Schlangen und alle Arten von Vögeln. Von Oryxantilopen weiß man zum Beispiel, dass sie Wassser riechen können. Mehr über die Tiere des Sahel
Geschichte
Der Sahel war über Jahrtausende das wirtschaftliche Bindeglied zwischen den arabisch-islamischen Völkern Nordafrikas und den schwarzafrikanischen Völkern der Savannen. Entlang der Handelsrouten entstanden große Königreiche. Mehr zur Geschichte des Sahel
Die Sahelländer heute
Die Sahelstaaten zählen heute zu den ärmsten der Welt. Das Überleben der Menschen hängt vom Regen ab. Häufig kommt es zu Dürreperioden. Die Wüste dringt immer mehr in den Sahel vor. Dennoch sind viele westafrikanische Länder reich an Bodenschätzen wie Gold in Ghana, Diamanten in Sierra Leone und Öl in Nigeria. Mit einer gerechteren Verteilung des Reichtums könnte die Armut besiegt werden. Doch nur wenige Länder sind demokratisch regiert. In einigen westafrikanischen Ländern wird mit Waffen über die Macht entschieden. Ausnahmen sind Länder wie Senegal, Mali, Burkina Faso und Benin. Hier beginnen sich stabile Demokratien zu entwickeln.
Weitere Länder Westafrikas sind Benin, Mali, Kongo, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Liberia, Sierra Leone, Togo, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Äquatorial-Guinea, Sao Tomé und Principe.