Aufbrechen
von Tsitsi Dangarembga
Wir können gar nicht radikal genug sein, sagt uns Tsitsi Dangaremba, Autorin der dreiteiligen Autobiographie.
»Aufbrechen«, im Original „Nervous Conditions“, erschien zuerst unter dem Titel „Der Preis der Freiheit“. Die Autorin schildert darin den zähen Kampf des Mädchens Tambu um höhere Bildung und wie sie allmählich dem Stammes- und Dorfleben entkommt. Aber alles hat seinen Preis. Bildung und Aufstieg müssen hart erkämpft werden. Hoffnungen zerschlagen sich, Familien entzweien sich. Kann Dangarembga damit den großen Bildungsbiografien von Chinua Achebe und Ngugi wa Thiongo eine weibliche Erzählung entgegen setzen? Urteilt selbst. Fest steht, dass ihre schonungslose Darstellung ihrer Situation uns Leser gleich gefangen nimmt. Denn wir alle tragen ein geradezu angeborenes Gefühl für Gerechtigkeit in uns. Wenn wir erwachsen werden, können wir dieses Gefühl manchmal einhegen, öfter aber werden wir davon übermannt und dann hilft nur radikale Ehrlichkeit. Das macht gleich der erste Satz ihres Romans deutlich: „Ich war nicht traurig, als mein Bruder starb.“ Klar!
Dieser Roman ist das Porträt einer Gesellschaft, die von Kolonialismus und Patriarchat geprägt ist. Welche Rolle spielen darin die Mädchen und jungen Frauen? Schaffen sie es, ihre Zukunft selbst zu bestimmen, und zu welchem Preis?
In diesem Punkt sind die Unterschiede zwischen europäischen und afrikanischen Gesellschaften nicht so groß. Denn beide sind überwiegend patriarchalisch organisiert, und das ist es, was nicht wirklich den Unterschied macht.
2018 wurde der Roman in die BBC-Liste der »100 Bücher, die die Welt geprägt haben« aufgenommen.
»Viele gute, von Männern geschriebene Romane, sind in Afrika entstanden, aber wenige von Schwarzen Frauen. Dies ist der Roman, auf den wir gewartet haben … und dieses Buch wird ein Klassiker.« Doris Lessing
Die Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe appelliert bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die Fähigkeit des Menschen zur Reflexion. Und ließ sich auch nicht von einer Protestaktion einer Grünen-Politikerin stören.
Romane und Autobiographien
Afrika, mein Leben. Erinnerungen einer Unbeugsamen
Aké. Jahre der Kindheit
Aufbrechen
Der lange Weg zur Freiheit
Facing the Lion
Jäger des Wortes. Eine Kindheit in Westafrika
Mein Herz blieb in Afrika
My Story
Nomadenkind. Meine Flucht aus dem Sudan und mein Weg zum Topmodel
Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr: Mein Leben als Kindersoldatin
Freundschaftsgeschichten
Der Schattenspringer
Ein Traum vom Fußball
Kariuki und sein weißer Freund
Malindi
Sag allen, es wird gut
Großstadtromane
Das Baby ist meins
Der Chronist der Winde
Der Streik der Bettler
Die Gesichtslosen
GraceLand
Hundezeiten
Romane aus dem traditionellen Afrika
Aufbrechen - ein Roman von Tsitsi Dangarembga über Frauen im postkolonialen Simbabwe
Die Kinder der Regenmacher
Die Rückkehr der Trommeln
Okonkwo oder Das Alte stürzt
Regenkind
Zauberkraft
Romane über Afrikas Schattenseiten
All for Love
Das Mädchen, das Löwen sah
Heimkehren
Im Schatten des Zitronenbaumes
Love Child
Sozaboy
Tochter der Krokodile
Township Blues
Romane über Emigration
Das Herz der Leopardenkinder
Der Bauch des Ozeans
Der kleine Prinz aus der Vorstadt
Homeland Blues. Ein farbiges Leben.
Nirgendwo in Afrika
Romane übers Erwachsenwerden
Blauer Hibiskus
Das verlorene Paradies
Der Preis der Freiheit
Die andere Wahrheit
Die meerblauen Schuhe meines Onkels Cash Daddy
Mandela und der Bulle von Mondi